Mittwoch, 19. September 2018

OK Positionen bei der Lösung von Konflikten

Am 5. August 1962 wurde er zusammen mit dem Aktivisten Cecil Williams, während einer Autofahrt, verhaftet. Die Verurteilung erfolgte am 7. November zu insgesamt 5 Jahren Gefängnis. Wegen Aufruhr zur öffentlichen Unruhe. Am 12. Juni 1964 wurde er nach 8 monatiger Verhandlung, mit sieben seiner weiteren Mitstreiter, zu lebenslanger Haft wegen Sabotage und Planung eines bewaffneten Kampfes verurteilt. Er wurde am 11. Februar 1990 nach 26 Jahren in Haft aus dieser entlassen.


Willkommen in der Welt von mehr Wirksamkeit und weniger Stress. Willkommen in der Welt von Michael Holub. Sie hören einen Podcast zum Thema „Ich bin OK – Du bist OK!“. 

Und das Beispiel in der Anmoderation haben Sie wahrscheinlich schon erkannt. Es ist Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger und einer der wenigen Politiker die wirklich als Vorbild dienen können. Insbesondere, aber nicht ausschließlich, für das Thema von heute: „Ich bin OK – Du bist OK!“.


„Ich bin OK – Du bist OK!“ – das ist unsere Sichtweise auf die Welt und auf uns selbst. 

Also wir können beide Elemente in zwei Arten sehen. Wir können sagen „Die Welt ist OK, aber ich bin nicht OK!“.  Ich kann sagen „Die Welt ist nicht OK, aber ich bin OK!“ oder eben auch „Weder die Welt noch ich sind OK!“, ist der schlechteste Zustand und der Anstrebenswerteste ist „Ich bin OK und ich bin auch zufrieden so wie die Welt ist!“.

Ziehen wir zwei Grenzen ein. 

  • Die erste Grenze ist wenn Sie auf einen Menschen treffen der sich längerfristig im Zustand „Ich bin nicht OK und du bist auch nicht OK!“ befindet. Also „Ich selbst und die Welt um mich herum sind eigentlich nicht gut.“ - dann suchen Sie für diesen Menschen, für diesen Freund, für diesen Lebenspartner, Sohn oder Tochter vielleicht sogar, therapeutische Hilfe. Das ist, wenn es längerfristig andauert, tatsächlich gefährlich.
  • Und die zweite Grenze ist genau auf der anderen Seite. Wenn ich etwas OK finde, dann heißt es nicht, dass ich zustimme. Ich kann nur leben damit. Also nach der Methode „Du bist OK!“ heißt nicht, dass ich mit meinem Gegenüber in allen Dingen übereinstimme. Aber ich kann mit dieser Ansicht, ich kann mit diesem Menschen, mit dem wie er mit mir umgeht, mit seinen Einstellungen gut leben und ich komme zurecht. Also das sind die beiden großen Grenzen die es zu berücksichtigen gibt.  
 
http://www.holub.or.at/aktuell/kontakt-michael-holub-trainer-coach-seminare-workshops-impulse.htm

„Ich bin nicht OK, aber du bist OK!“ - ich komme aus einer Position wo ich mich klein mache. 

Das wird jedem von uns schon einmal passiert sein. Wenn wir am Montag zu spät kommen und gleich das erste Meeting deutlich versäumen. Wenn wir als Verkäufer vielleicht einen wichtigen Kunden verloren haben. Wenn wir beim Tennis spielen das Entscheidungsmatch mit unserem Partner nicht gewonnen haben. Dann fühlen wir uns nicht OK, aber das gibt sich wieder. Nach einigen Tagen ist das Eine wie das Andere vergessen und wir fühlen uns wieder OK und auch die Welt um uns herum ist hoffentlich OK.

Die andere Seite kommt natürlich auch manchmal vor, sind wir ganz ehrlich. „Ich bin OK, naja aber die anderen kommen an mich nicht heran!“. 

Das gilt wiederum vielleicht in denselben Situationen. Wenn wir in diesem Meeting eine tolle Präsentation gehalten haben. Wenn wir einen wichtigen Kunden für die Firma gewonnen haben und wenn wir das Entscheidungsmatch beim Tennis mit unserem Partner siegreich beendet haben. Dann dürfen wir eine Zeit lang quasi uns ein bisschen aufplustern und wie ein Gockel durch die Welt schreiten, auch das gibt sich mit der Zeit wieder.

Und eigentlich möchten wir auf einen Zustand hinarbeiten: „Ich bin OK und du bist OK!“. 

Warum möchten wir auf diesen Zustand hinarbeiten? Weil es das Zusammenleben ganz einfach schöner, erfolgreicher, zielorientierter und lösungsorientierter gestaltet. Weil man alle Emotionen hinauslassen kann. Das ist, auch bei unserem Kommunikations-Modell, das wir ja schon gehört haben, wir kommunizieren auf Augenhöhe. Wir kommunizieren im „Erwachsenen-ICH“. Wenn ich sagen kann „Du bist OK und ich bin OK!“. Ich bin zwar nicht deiner Meinung, vielleicht nicht immer, vielleicht in diesem Fall nicht. Dann können wir auch über diese unterschiedliche Meinungssituation diskutieren, aber ich nehme dich als Mensch immer als wertvoll, und das ist die Art und Weise wie wir miteinander umgehen können.

Haben Sie schon festgestellt welcher OK-Zustand für Sie der Entscheidende ist? 

Welcher für Sie der Bevorzugte ist in dem Sie arbeiten, in dem Sie leben möchten? Falls es der angestrebte Zustand ist

„Ich bin OK – Du bist OK!“ dann sind Sie mit dieser Einstellung natürlich auch ein „idealer Konfliktlöser“. 

Konflikte treten ganz einfach in Teams auf, das ist die Reibungswärme die wir vielleicht auch brauchen. Wenn Sie „idealer Konfliktlöser“ sind, dann binden Sie die Anderen auch in den Klärungsprozess mit ein. Weil Sie ja von der Annahme ausgehen „Ich bin OK – Du bist OK!“. Die Sichtweise des Gegenübers wird auch als wertvoll und wertschätzend gesehen. Sie schaffen Klarheit mit dieser Einstellung, treffen verbindliche Aussagen, konkrete Absprachen. Sie bleiben natürlich auch in der Kommunikation auf der Sachebene. Also wie wir schon mehrfach festgestellt haben, auf der Ebene des „Erwachsenen-ICHs“. Weder „Eltern-ICH“ noch „Kindheits-ICH“ können hier überhand nehmen.

Wenn Sie ein bisschen mehr nach der Methode „Ich bin nicht OK, aber du bist OK!“ durch die Welt gehen, dann sind Sie im Kern ein „Konfliktvermeider“. 

Sie drücken sich vor der Problemlösung, irgendwie sind Sie dann auch nicht greifbar für die Konfliktlösung. Sie wollen schon die Auseinandersetzung mit dem Thema vermeiden. Sie sind meist nicht ganz bei der Sache, hören gegebenenfalls vielleicht auch bewusst nicht zu. Und wenn es irgendwie geht verabschieden Sie sich aus dieser Szene, um ja nicht in die Bedrängnis zu kommen diesen Konflikt auch zu lösen. Das ist so lange nicht weiter dramatisch, solange Sie nicht selbst Vorgesetzter sind. Als Vorgesetzter werden Sie nicht sehr viel Freude bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorrufen, wenn das Ihre bevorzugte Positionierung ist. Als „Konfliktvermeider“ erkennt man Sie daran, dass Sie kaum die gesetzten Ziele erreichen. Und manchmal sitzen Sie die Entscheidungen, also was im Falle eines Konflikts zu tun ist, ganz einfach aus oder hoffen, dass Sie diese Entscheidungen aussitzen können.

Kommen wir zum schwierigsten Fall nach der Methode „Ich bin nicht OK und du bist nicht OK!“. Wenn das mittelfristig und kurzfristig die Lebenseinstellung eines Menschen ist, dann würde ich ihn als „Konfliktbremser“ bezeichnen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals erwähnen, wenn dieser Zustand sehr, sehr lange anhält dann bitte ist professionelle Hilfe in Form von Therapie in Anspruch zu nehmen.

Er kommt dem „Konfliktvermeider“ ziemlich nahe, mit einem großen Unterschied. Der „Konfliktvermeider“ ist passiv, der „Konfliktbremser“ ist aktiv. Er will ganz einfach keine Lösung. Weil für ihn ist oder für sie, je nachdem welches Geschlecht, ganz einfach er selbst nicht OK und die Welt ist auch nicht OK und da brauchen wir keine Probleme lösen weil die sind ganz einfach da. Bildhaft gesprochen könnte man sagen: Wenn ein „Konfliktvermeider“ und ein „Konfliktbremser“ einen Konflikt lösen sollen, dann sitzen sie vorerst einmal beide im Auto – das ist quasi der Konflikt. Der „Konfliktbremser“ zieht die Handbremse an und der „Konfliktvermeider“ steigt aus. Da gibt es keine Lösung mehr.

Und als letzten Fall haben wir die Lebenseinstellung „Ich bin OK, aber du bist nicht OK!“. Im Falle eines Konflikts könnte man sagen, das ist eine klassische Dampfwalze. 

Eine „Konflikt-Dampfwalze“ geht den Weg alleine. Und wenn Sie so eine Dampfwalze sein sollten, dann denken Sie gar nicht daran irgendjemand anderen an der Konfliktlösung zu beteiligen. Sie hinterlassen natürlich eine Spur von Opfern, aber Sie blicken auch nicht zurück. Sie sind der Einzige der diesen Konflikt lösen konnte. Sie nehmen natürlich die Herausforderung an, in diesem Fall ist es eben ein Konflikt, und haben auch die Verantwortung zu dessen Klärung. Und das nennen Sie dann Verantwortungsbewusstsein und geben natürlich auch ungefragt Ratschläge, die oftmals auf wenig aufnahmefähige Ohren stoßen.

Also damit haben wir aus dem „Ich bin OK – Du bist OK!“ einen eindeutigen, ja ich würde fast sagen Sieger, wieder einmal. Nämlich die Grundeinstellung „Ich bin OK und mein Gegenüber, meine Umwelt ist für mich auch OK!“.
Nochmals gesagt das bedeute nicht, dass man zustimmen muss.
Das ist ja auch im Fall eines Konflikts fast nicht möglich, aber die Wertschätzung dem Menschen gegenüber. Und je mehr es gelingt, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich auf diese Position „Ich bin OK – Du bist OK!“ einschwören können oder zumindest hinbewegen können, desto lösungsorientierter mit weniger Stress, weniger sinnlose Reibungsverluste, mit mehr Wirksamkeit und einem besseren Miteinander, können wir dann im Team arbeiten.

In diesem Sinne, weiterhin viel Vergnügen und immer dranbleiben - „Ich bin OK – Du bist OK!“.





Michael Holub
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